Vor allem mit der Bewältigung der Corona-Krise und beim Klima- und Umweltschutz sehen viele den Staat als überfordert an, so das Hauptergebnis der dbb Bürgerbefragung 2021.

Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die Leistungsfähigkeit des Staates ist 2021 deutlich zurückgegangen. Die aktuelle forsa-Umfrage des DBB Beamtenbund und Tarifunion belegt einen besorgniserregenden Trend bezüglich des Vertrauens der Bevölkerung in die Leistungsfähigkeit des Staates. Vor allem mit der Bewältigung der Corona-Krise und beim Klima- und Umweltschutz sehen viele den Staat als überfordert an, so das Hauptergebnis der dbb Bürgerbefragung 2021.

„Wir Friseure können diese Trend nachvollziehen“, so Landesinnungsmeister Christian Kaiser, der auch Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaft und Soziales im Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks ist. Verordnung um Verordnung wird produziert und zeitlich von den Verantwortlichen sehr knapp veröffentlicht. „Das bringt Unruhe und Verdruss“, so Kaiser. So werden Infektionsschutzverordnungen nachts veröffentlicht, die dann am nächsten Tag vom Friseur umgesetzt werden müssen. „Dank einer leistungsstarken Organisation im Friseurhandwerk mit Zentralverband und Landesinnungsverband sowie den Innungen vor Ort werden die Verordnungstexte schnell aufbereitet und dem Innungsfriseur kurzfristig zur Verfügung gestellt, damit er sich rechtskonform verhalten kann“, beschreibt Kaiser die Situation. Dennoch kommt Frust bei allen Beteiligten auf. So sind die Umfrageergebnisse, die das Meinungsforschungsinstitut forsa für den dbb erhoben hat, nachvollziehbar.
„Wir schlittern in eine grundsätzliche Vertrauenskrise zwischen Staat und Bevölkerung. Wenn innerhalb eines Jahres die Zahl derer, die auf die Handlungsfähigkeit des Staates vertrauen von 56 auf 45 Prozent sinkt, beschleunigt sich hier ein besorgniserregender Trend“, so der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach. „Da ‚der Beamte‘ generell stellvertretend für alle staatlichen Unzulänglichkeiten in Haftung genommen wird, ist das dieses Jahr eigentlich keine Überraschung.“