Wegen der 2G-Regel bleiben derzeit viele Plätze in den bayerischen Friseursalons leer.
„Söder fordert bundesweit das Ende von 2G im Einzelhandel und diskutiert Corona-Öffnungsstrategien. Wenn er es wirklich ernst meint, könnte er es im bayerischen Friseurhandwerk sofort umsetzen“, erklärt Landesinnungsmeister Christian Kaiser zu den Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten in Richtung Berlin.
„Nicht nur nach Berlin Forderungen stellen, sondern endlich im eigenen Freistaat handeln und für bayerische Friseursalons 3G einführen“, so Kaiser. Im Moment gilt für bayerische Salons unverständlicherweise immer noch 2G. Die Konsequenz für bayerische Friseure: „Viele bayerische Friseurbetriebe stehen mit dem Rücken zur Wand, so mancher musste schon seinen Betrieb aufgeben und durch die Beschlüsse der Staatsregierung forcieren wir massiv die Schwarzarbeit“, so Kaiser. In den angrenzenden Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen gilt schon längst 3G, in Thüringen ab nächster Woche.
Die Friseure, die in den Innungen und im Landesinnungsverband organisiert sind, klagen über massive Umsatzrückgänge und damit auch über Beschäftigungsrückgang. Durch die derzeitigen Beschränkungen durch 2G sind keine Veranstaltungen wie Faschingsbälle möglich, private Feste wie Geburtstage und Hochzeiten finden nur in kleinerem Rahmen statt. Damit fallen viele Anlässe für den Friseurbesuch weg.
Die wirtschaftliche Lage des bayerischen Friseurhandwerks ist katastrophal. Das Bayerische Landesamt für Statistik weist für die vier Quartale 2020 gegenüber den Vorjahresquartalen deutliche Umsatzrückgänge zwischen 1,2 und 23,5 Prozent aus. Im ersten Quartal 2021 war gar ein Umsatzminus von 36,9 Prozent zu verzeichnen. Die Umsatzrückgänge sind so hoch und dauerhaft, dass sie existenzgefährdend sind. Staatliche Hilfen greifen nicht, denn die Rückgänge bleiben in vielen Monaten knapp unter den erforderlichen 30 Prozent, um Überbrückungshilfe in Anspruch nehmen zu können. “Das ist eine Teufelsspirale, die abwärts führt und das Friseurhandwerk massiv beschädigt.”
„Außerdem müssen sich bayerische Friseure täglich Vorwürfe von ungeimpften Kundinnen und Kunden gefallen lassen, die Friseure für die Misere verantwortlich machen. Die Kunde-Friseur-Beziehung wird durch staatliche Restriktionen des Freistaats nachhaltig beschädigt, das hat langfristige Auswirkungen“, gibt Landesinnungsmeister Christian Kaiser zu bedenken.