Zur Diskussion über die Kontrolle der handwerklichen Betriebsleiter trafen sich Landesinnungsmeister Christian Kaiser, Geschäftsführerin Doris Ortlieb und Vorstandsmitglied Mike Hecker im bayerischen Wirtschaftsministerium mit Vertretern der Handwerkskammern.

„Wir lassen nicht locker und bohren immer wieder nach“, versprach Christian Kaiser, Landesinnungsmeister des bayerischen Landesinnungsverbandes der Friseure und Kosmetiker. Unlängst fand auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ein runder Tisch zur Situation im Friseurhandwerk statt. Mit am Tisch waren auch Vertreter der bayerischen Handwerkskammern. „Der seit langem bestehende Verdacht eines zunehmenden Missbrauchs wurde durch die Kontrollmaßnahmen bestätigt”, so Christian Kaiser nach dem Gespräch.

Kaiser forderte zusammen mit LIV-Vorstandsmitglied Mike Hecker klare verbindliche Aussagen, wie die ordnungsgemäße handwerkliche Betriebsleitung in Friseurbetrieben wie Barbershops sichergestellt werden kann. Anlass waren vermehrte Hinweise auf Verstöße gegen die gesetzlichen Anforderungen zur Präsenz qualifizierter Betriebsleiter. „Das ist ein sehr ernstes Thema, das unsere Branche bewegt“, betonte Hecker.

Vertreter der Handwerkskammer für München und Oberbayern berichteten von 30 durchgeführten Betriebsbesichtigungen. In acht Fällen wurden Betriebe aus der Handwerksrolle gelöscht, in drei weiteren laufen entsprechende Verfahren. Bei sechs Betrieben wird aktuell geprüft, ob eine ordnungsgemäße Betriebsleitung vorliegt.

„Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass unsere Kontrollen notwendig sind. Sie bestätigen die Notwendigkeit, die Betriebsbesichtigungen weiter auszubauen, um die Qualität im Handwerk zu sichern und faire Wettbewerbsbedingungen für alle zu gewährleisten“, erklärte Andreas Wagnitz, Mitglied der Geschäftsführung der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Der Landesinnungsverband unterstützt diese Aussage nach Betriebsbesichtigungen durch die Ordnungsbehörden und bietet seine Unterstützung an, um die schwarzen Schafe der Branche zu identifizieren.

Auch die anderen bayerischen Handwerkskammern berichteten, ihre Anstrengungen zur Überprüfung der handwerklichen Betriebsleitung in Friseurbetrieben deutlich intensiviert zu haben. „Es ist ein Anfang und wir werden nicht locker lassen, damit weitere Resultate erzielt werden“, versprach Kaiser.