Zum Gespräch über die Organisation der Interessenvertretung für das Kosmetikerhandwerk in Bayern lud Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger Vertreter des Kosmetikerhandwerks ins Ministerium ein. Landesinnungsmeister Christian Kaiser und LIV-Geschäftsführerin Doris Ortlieb zeigten die Möglichkeiten innerhalb der Handwerksorganisation auf. Diese werden von den selbstständigen Kosmetikern auch bereits genutzt. So gründete sich im November 2021 in Niederbayern in Absprache mit den Friseurinnungen die Kosmetiker-Innung Donau-Wald. Die Innung München für Friseure und Kosmetiker geht einen anderen Weg und wählte bei ihrer jüngsten Mitgliederversammlung erstmals eine Kosmetikerin in den Vorstand mit dem Ziel, mittelfristig eine eigene Fachgruppe in der Innung zu etablieren. Die Anbindung an den Landesinnungsverband ist bei beiden Varianten grundsätzlich möglich. “Wir begrüßen die Initiativen der Kosmetikerinnen und Kosmetiker, sich in Innungen zu organisieren. Für eine starke Interessenvertretung kommt es nun darauf an, dass sich möglichst viele Selbstständige den Innungen anschließen und ehrenamtlich einbringen”, so Christian Kaiser.

Aiwanger sprach sich für eine zukünftige Meisterpflicht im Kosmetikerhandwerk aus. „Die Dynamik in diesem Berufsbild ist sehr groß. Was viele Kosmetikerbetriebe heute leisten sollen, beispielsweise bei der Erkennung von Hautkrankheiten, geht immer mehr in Richtung eines Gesundheitshandwerks mit entsprechend großer Verantwortung gegenüber den Kundinnen und Kunden. Eine Weiterentwicklung hin zu einem meisterpflichtigen Handwerk ist deshalb dringend nötig, um eine hohe Qualität der Arbeit sicherzustellen. Ich unterstütze diese Forderung aus der Branche in Richtung Berlin.“

In der Coronapandemie fühlten sich viele selbstständige Kosmetikerinnen und Kosmetiker im Vergleich zum Friseurhandwerk schlecht vertreten. Daraus erwuchs bei einigen der Wunsch nach einer starken Interessenvertretung wie im Friseurhandwerk.

Am Treffen mit Staatsminister Aiwanger haben Vertreter des Landesinnungsverbandes des bayerischen Friseurhandwerks, der Innung München für Friseure und Kosmetiker, der Kosmetikerinnung Donau-Wald, des LVBKH e. V. sowie der Handwerkskammer für München und Oberbayern teilgenommen.