Friseure dürfen nicht den digitalen Anschluss verpassen. Foto: Gelbe Seiten

Friseure dürfen nicht den digitalen Anschluss verpassen. Foto: Gelbe Seiten

Soziale Medien und andere digitale Kanäle bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, Kunden anzusprechen. Doch viele kleine und mittelständische Betriebe schrecken davor zurück, wie eine Studie zeigt. Damit verschenken Unternehmen großes Potential. 

Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Gelbe Seiten zeigt, nutzt derzeit nur jedes dritte KMU soziale Plattformen wie Facebook, YouTube, Instagram oder Twitter, um eigene Produkte und Dienstleistungen zu bewerben oder um mit Neu- und Bestandskunden in Kontakt zu treten. Vor allem Handwerker (48 Prozent), Ärzte und Physiotherapeuten (46 Prozent), Friseure sowie Gartenbaubetriebe und Gärtnereien (je 43 Prozent) erhalten schlechte Zeugnisse von den Verbrauchern. 

„Mit unserer Reihe LIV digital steuern wir diesem Trend klar entgegen“, so Landesinnungsmeister Christian Kaiser, der auch Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaft und Soziales im Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks ist. 

„Wir haben uns im Friseurhandwerk Modernisierung und Digitalisierung auf die Fahne geschrieben.“ Aufgrund der Corona-Krise hat der LIV begonnen exklusiv für Mitgliedsbetriebe der im bayerischen Landesinnungsverband organisierten Innungen erfolgreiche Fortbildungen über Zoom anzubieten. 

Am 4. Oktober spricht beispielsweise Matthias J. Lange von redaktion42 in einem Webinar über den Einsatz von Bewegtbild und Video. In der Reihe LIV digital gibt es monatliche Online-Fortbildungen zu den Themen Arbeitsrecht mit Rechtsanwältin Jutta Eppard-Thaller oder Betriebsführung mit Unternehmensberater Harald Müller von Schaefer + Partner Consulting. Also jetzt schnell anmelden.

 

Unternehmen erkennen Potenzial sozialer Netzwerke

Auch in KMU selbst ist laut der Forsa-Umfrage das Wissen weit verbreitet, dass soziale Medien im Wettbewerb um neue und in der Pflege bestehender Kunden wertvolle Dienste leisten können. So geben 55 Prozent der befragten Betriebe an, dass Kundengewinnung und -betreuung über Social Media gut funktionieren kann. Sogar 58 Prozent sind sich sicher, dass diese Plattformen im Falle ihrer Nutzung einen relevanten Beitrag zum Geschäftserfolg leisten können. Plattformen wie Instagram und YouTube sind strategische Elemente der Kommunikation für Betriebe.

 

Keine Zeit, fehlendes Wissen

Für die große Gruppe der Betriebe, die trotzdem soziale Plattformen nicht für sich nutzen, gibt es vielfältige Gründe für diese Entscheidung. Während 71 Prozent sich bewusst gegen Social Media positionieren, weil ihnen andere Werbeformate ausreichen und 58 Prozent den Nutzen nicht erkennen, klagen auch 41 Prozent der KMU über fehlende Kapazitäten und 29 Prozent über das nötige Wissen, um sich dort zu präsentieren. 14 Prozent verweisen auf die Kosten, das Thema Datenschutz spielt bei der Ignoranz sozialer Medien nur bei fünf Prozent der Unternehmen eine Rolle. „Wir setzen als Friseure auf konsequente Fortbildung. Schon vor Jahren haben wir ein Standardwerk Social Media für Friseure auf den Markt gebracht“, so Christian Kaiser.