Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte LIV-Vorstandsmitglied Mike Hecker und LIV-Geschäftsführerin Doris Ortlieb beim 55. Bayerischen Wirtschaftsgespräch seine Unterstützung für das Friseur- und Kosmetikerhandwerk zu.
Beim 55. Wirtschaftsgespräch der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt auf Fragen der Geschäftsführerin des Landesinnungsverbands für Friseure und Kosmetiker in Bayern, Doris Ortlieb, reagiert und angekündigt, mögliche Veränderungen im Bereich der Arbeitserlaubnisse für Selbstständige zu prüfen.
Dobrindt erklärte, es habe auch in der Vergangenheit Arbeitserlaubnisse für selbstständige Tätigkeiten gegeben. Ob sich die Rechtslage oder die Verwaltungspraxis zuletzt verändert habe, könne er aktuell nicht beurteilen, wolle der Frage jedoch nachgehen. Sollte sich zeigen, dass sich hier eine neue Praxis etabliert habe oder Missbrauch stattfinde, werde man entsprechend gegensteuern.
Mit Blick auf das Friseurhandwerk und insbesondere auf Barbershops zeigte Dobrindt Verständnis für die Sorgen der Branche. Er äußerte den Verdacht, dass nicht alle Betriebe tatsächlich in dem Bereich tätig seien, den sie offiziell angäben. „Ich verstehe die Verärgerung, die hier entsteht – vor allem, weil Wettbewerbsverzerrungen dauerhaft nicht akzeptabel sind“, betonte der Minister. Man werde die Situation aufmerksam beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen.
Zuvor hatte Doris Ortlieb, die gemeinsam mit LIV-Vorstandsmitglied Mike Hecker am Wirtschaftsgespräch teilnahm, in ihrer Wortmeldung auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die durch Arbeitserlaubnisse für selbstständige Tätigkeiten entstehen. Gerade im Friseurhandwerk führe dies zu einer Zunahme von Klein-Selbstständigen, während es vor allem an qualifizierten Fachkräften mangele. Zudem bestehe die Gefahr, dass Personen aus anderen Rechtskreisen die deutschen Regelungen nicht ausreichend kennen – was Missbrauch begünstige.
Ortlieb sprach außerdem das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz an, in das das Friseur- und Kosmetikerhandwerk nun aufgenommen werden soll. Besonders Barbershops und Nagelstudios seien anfällig für unlautere Strukturen. Ortlieb appellierte an den Minister, die Branche in die Umsetzung des Gesetzes einzubeziehen und gemeinsam gegen Missstände vorzugehen.
Dobrindt sicherte zu, die Hinweise aufzunehmen und die Angelegenheit sowohl rechtlich als auch administrativ prüfen zu lassen.
