
Über hundert Verbände, darunter auch der Landesinnungsverband Friseur und Kosmetiker Bayern, und hunderte Unternehmen machen mit beim Wirtschaftswarntag am 29. Januar. Landesinnungsmeister Christian Kaiser stellt klar: „Wir brauchen eine Wirtschaftswende.“
Das Friseurhandwerk fordert die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 7%, um die finanzielle Belastung der Betriebe zu verringern und legale Angebote für Kunden attraktiver zu machen. Damit können die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und Schwarzarbeit gezielt bekämpft werden. Zudem sollen strengere Kontrollen und härtere Strafen für Schwarzarbeit eingeführt werden, um faire Bedingungen zu schaffen und Einnahmeverluste durch illegale Dienstleistungen zu minimieren. Darüber hinaus ist die Anpassung der Kleinunternehmerregelung notwendig, da die aktuelle Regelung zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen führt.
Mit der größten jemals gebildeten Wirtschaftsallianz beteiligen sich mehr als hundert Verbände und hunderte Unternehmen am bundesweiten „Wirtschaftswarntag“ am 29. Januar. Mit Kundgebungen machen sie auf die dramatische Lage der deutschen Wirtschaft aufmerksam und üben Druck auf die nächste Bundesregierung aus, sofort Reformen zu starten.
Mit einem 10-Punkte-Forderungspapier machen sich die Verbände für eine Wirtschaftswende stark: Dazu zählen unter anderem ein massiver Bürokratieabbau, Senkung von Steuern, Sozialabgaben und Energiepreisen, mehr Freihandelsabkommen und ein besserer Ausbau der Infrastruktur.
Der Wirtschaftswarntag wird von einem Aktionsbündnis organisiert, dem sich über hundert Wirtschaftsverbände angeschlossen haben. Auch der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks hat ein spezielles Forderungspapier der Friseurinnen und Friseure ausgearbeitet.
Und hier das Forderungspapier, auf das sich alle Verbände geeinigt haben:
Die Bundestagswahl muss eine Wirtschaftswahl werden. Dazu gehören aus Sicht der Wirtschaft folgende Punkte:
- Ein umfassender, alle bisherigen Versuche weit übersteigender Bürokratieabbau.
- Steuersenkungen für Unternehmen und Arbeitnehmer mindestens auf den EU-Durchschnitt.
- Eine Rückkehr zur Obergrenze der Sozialabgaben von 40 Prozent.
- International wettbewerbsfähige Energiepreise für alle Unternehmen in Deutschland.
- Konzentration auf den EU-Emissionshandel als zentrales klimapolitisches Instrument und vollständige Rückgabe der Einnahmen an Bürger und Unternehmen.
- Ein Arbeitsrecht, das Unternehmern und Arbeitnehmern viel mehr Flexibilität ermöglicht.
- Eine Infrastruktur- und Dienstleistungsoffensive: Straße, Schiene, Wasserstraße, digitale Administration müssen europäische Spitze werden.
- Die Staatsaufgaben müssen neu priorisiert werden, um Spielräume für mehr Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen zu schaffen.
- Freihandel muss gestärkt, weitere Freihandelsabkommen müssen geschlossen werden.
- EU und Euro müssen als Garanten für den deutschen Wohlstand erhalten bleiben, aber die EU-Institutionen und -Zuständigkeiten bedürfen einer Aufgaben- und Organisationskritik.
Deutschland muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden. Das stärkt am Ende auch das Friseur- und Kosmetikerhandwerk als konsumnahe Dienstleister.