Landesinnungsmeister Christian Kaiser bei seiner Bewerbungsrede für das Präsidium des Zentralverbandes.
Wirtschaftliche Erfahrung und neue Ideen stehen beim Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks nicht im Fokus. Bei den Wahlen zum Präsidenten und Stellvertreter kam der bayerische Landesinnungsmeister Christian Kaiser nicht zum Zuge.
Christian Kaiser hatte sich in seiner engagierten und frei gehaltenen Bewerbungsrede dafür ausgesprochen, die Zentralverbandsarbeit nicht nur besser zu kommunizieren, sondern auch stärker an den Mitgliedsbetrieben auszurichten. Er sprach sich für eine klare Fokussierung der Verbandsstrategie auf den Innungsfachbetrieb aus. Außerdem plädierte er dafür, alle Mitgliedsverbände, unabhängig von ihrer Größe, in Entscheidungen einzubinden, nach dem Motto “gemeinsam entscheiden, gemeinsam tragen”.
In einer ersten Stellungnahme erklärt Landesinnungsmeister Christian Kaiser: „Der Anspruch des bayerischen Verbandes ist es, nicht nur mit über 25 Prozent Beitragsanteil die Finanzierung des Zentralverbandes sicherzustellen, sondern durch Mitarbeit im Präsidium die politische Ausrichtung mitzugestalten. Außerdem sollten Entscheidungen von Berufsangehörigen getroffen werden, die diese auch noch in der Zukunft ausbaden müssen.“
Christian Kaiser hatte ein klares Konzept für die zukünftige Ausrichtung des Zentralverbandes. Wirtschaftliches Know-how, anerkanntes Expertenwissen im Bereich Berufsbildung und neue, frische Ideen für die verkrustete Organisation fanden aber bei der Mitgliederversammlung in Köln keine Mehrheit. „Es wäre dringend an der Zeit gewesen, alte Zöpfe abzuschneiden und nicht durch Restauration überkommene Konzepte von gestern weiterzuführen“, so das Urteil von Kaiser. „Es ist nicht die Zeit für Schönfärberei, sondern für klare Analysen und das Entwickeln von Lösungen in dieser äußerst schwierigen Zeit für das Friseurhandwerk.“