Der LIV fordert eine Aufhebung der 10 Quadratmeter-Regelung

In Teilen Bayerns droht in den nächsten Tagen ein Lockdown für das Friseurhandwerk. Während Industrie und Handel wohl weiterarbeiten dürfen, müssen voraussichtlich Friseursalons in den betroffenen Gebieten geschlossen werden. „Eine Verordnung der Staatsregierung liegt erst am Mittwoch vor, dann wissen wir die Details“, so Landesinnungsmeister Christian Kaiser fassungslos über die Pläne der Regierung.

„Eine Schließung bedeutet den Tod von Unternehmen und ein Abwandern in die Schwarzarbeit und damit eine weitere unkontrollierte Verbreitung von Covid 19 in der Gesellschaft“, so Kaiser. „Das ist keine verantwortungsvolle Politik für den Freistaat, für die die Staatsregierung das Mandat der Wählerinnen und Wähler hat, sondern reine Symbolpolitik, wenn dieses Horrorszenario eintritt.“

Die betroffenen bayerischen Friseure erwarten von der bayerischen Politik ein klares Bekenntnis durch ein wirksames Sofortprogramm. „Wenn die Schließung wirklich kommt, erwarten wir ein Sofortprogramm in Form von Umsatzentschädigungen sowie sofortige Steuerstundungen für die von der unverschuldeten Schließung betroffenen Friseursalons, um kurzfristig Liquidität zu erhalten.“ 

Christian Kaiser: „Viele unserer Betriebe haben sich von über 16 Wochen staatlich verordnetem Lockdown noch nicht erholt. Das Eigenkapital des Friseurunternehmers ist oftmals aufgebraucht und nun droht wiederum eine Schließung. Das werden viele nicht verkraften. Dabei sind unsere Hygienemaßnahmen vorbildlich und allgemein anerkannt. Ein Friseursalon war und ist kein Hotspot, wenn er sich an die strikten Hygienemaßnahmen hält.“

Andere Bundesländer mit einer hohen Inzidenz haben Friseure als Grundversorgung für ihre Bevölkerung definiert und die Salons dürfen in Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen offen bleiben. „Nur in Bayern schaltet die Regierung wohl auf stur und setzt auf blanken Aktionismus ohne die Fakten zu berücksichtigen“, so Kaiser weiter. 

Es sei Kunden und Mitgliedsbetrieben nicht vermittelbar, warum Friseure in den betroffenen Gebieten geschlossen werden sollen, erklärt Landesinnungsmeister Kaiser. Gesprächsangebote seitens des Friseurhandwerks an die Verantwortlichen in der Politik blieben bisher unbeantwortet. “Das ist absolut kein guter Stil, den wir in Bayern sonst miteinander pflegen.” Kaiser verweist auf eine Resolution der Mitgliederversammlung der bayerischen Friseure und erneuert die Forderungen: “Und wir fordern, auf Landesebene einen interministeriellen Arbeitskreis unter Beteiligung des Landesinnungsverbandes einzurichten und nicht über die Köpfe der Friseurunternehmer zu entscheiden. An die zuständigen Landtagsabgeordneten appellieren wir, der erneuten Schließung von Friseursalons nicht zuzustimmen.”